El Palancar – eine Reise in eine andere Welt

Das “angeblich” kleinste Kloster der Welt befindet sich in Pedroso de Acím, auf halber Strecke zwischen Cáceres und Plasencia. Sollten Sie die Strecke passieren, empfehlen wir Ihnen einen Zwischenstopp im Kloster. Beachten Sie jedoch zuvor die Besuchszeiten (siehe hier). Die Führungen dauern ca. 45 Minuten und sind dementsprechend getaktet. Warten Sie bitte die entsprechende Uhrzeit ab und läuten Sie, wenn Ihnen zur angegebenen Stunde niemand öffnet. Ein Ordensbruder wird Sie persönlich begrüßen und in spanischer Sprache durch das Kloster führen. All diejenigen, die kein spanisch verstehen, können sich zuvor weitere grundlegende Informationen über einen Reiseführer oder das Internet einholen. Ratsam ist die Anreise in jedem Fall.

Nachhaltig ist der Besuch nicht nur wegen der Klostermaße, sondern auch wegen der zu heutigen Zeiten unvorstellbaren Lebensbedingungen insbesondere des Heiligen Pedro de Alcántara. Seine Reformation des Franziskanerordens im 16. Jahrhundert war geprägt von strengster Askese. Das Barfußgehen war ein Teil davon, welches zur Namensgebung der Ordensgemeinschaft “Discalceaten” (descalzo = barfuß, barfüßig) bzw. “Barfüßer” geführt hat. Pedro de Alcántara galt als wohltätiger und achtsamer Mensch, der exzessiv den Verzicht lebte. Er schlief nur 1 ½ Stunden, auf einem Stein sitzend, mit dem Kopf an einen Holzbalken gelehnt in einer Zelle die 4 ½ Fuß maß und dies bei einer stattlichen Körpergröße von 1,90 m. Sein Leben war dem Beten, der Meditation und der Demut verschrieben. Wenn er fror, legte er die ohnehin knappe Kleidung ab, ging ins Freie und zog sich danach zufrieden sein „wärmendes“ Gewand an. In Anlehnung an das Gleichnis vom Nadelöhr wurde die Eingangstür zum Kloster bewusst eng und klein gehalten und die Durchgänge niedrig, sodass man diese nur in gebückter Haltung durchschreiten konnte. Es heißt, Pedro de Alcántara habe die Augen niemals erhoben und daher viele Jahre nicht einmal seine Ordensmitbrüder gekannt. Das Fasten wurde nur wenn nötig und zu besonderen Anlässen unterbrochen und das kärgliche Mahl in Essschalen auf dem harten, steinigen Boden kniend eingenommen. Maximale Armut prägte das Leben als auch die Bauweise des Klosters. Es weist trotz seiner geringen Größe dennoch alles auf, was ein gewöhnlicher Konvent beinhaltet: Kapelle, Kreuzgang mit abgeleiteter Wasserrinne für die Zisterne, Zellen, Küche und Speisesaal, welcher zugleich als Versammlungsort diente.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts schloss man an das Kloster eine schlichte Barockkirche an und fügte später einen weiteren Kreuzgang hinzu, sodass das wahre Ausmaß des Klosters erst innen zum Anschein kommt. Überraschend prunkvoll und farbenprächtig wirkt die mit Mosaiksteinen und Abbildungen verzierte Kapelle, die zu Ehren des 400sten Todestages von San Pedro de Alcántara 1962 umgestaltet wurde. Im selben Zuge wurde auch ein einfaches Holzkreuz auf dem Altar durch eine Holzstatue des Heiligen Pedro ersetzt. Er wirkt zufrieden, in sich ruhend, ein Holzkreuz umfassend, aufgrund des Fastens sehr hager und barfuß auf einem Buch stehend, so hatte er die Welt unter seinen Füßen – wie es Santa Teresa de Ávila beschrieb.

Hinweis:

Sowohl der Eintritt als auch die Führung sind frei. Am Ausgang finden Sie die Möglichkeit, einen zur Fortführung des Klosters dienlichen Spendenbeitrag zu leisten.