Tal der Engel (Las Hurdes)

Eine umwerfende Aussicht auf den etwa 200 m hohen Wasserfall Los Ángeles bietet der Mirador del Chorro de los Ángeles im westlichsten Teil der Region „Las Hurdes“. Der Fluss sowie die umliegende Sierra, die zahlreiche Geier beherbergt, erhielten ihren Namen aufgrund des nahegelegenen Klosters Los Ángeles. Franz von Assisi ließ das Konvent – fasziniert von dem Land, in dem Stille und Frieden herrschen – auf seinem Weg nach Portugal erbauen. Die Ruinen des Konvents lassen sich etwas abseits des Wegs zum Aussichtspunkt aus der Ferne erblicken. Am Abzweig zum Kloster angelangt, lohnt in jedem Fall der weitere Abstieg zur Brücke „Puente des los Machos“, welche im 13. Jahrhundert von den Franziskanern erbaut wurde, damit Viehherden bei Hochwasser den Fluss passieren konnten. Die Brücke charakterisiert deutlich die Architektur der Hurdes. Ohne jegliche Fixiermittel wurde sie allein aus Trockenstein erbaut und wirkt noch immer wie neu.

Sehen Sie hier unser Hurdes-Video, welches alle erwähnten Sehenswürdigkeiten beinhaltet.

Anfahrt: Die Hinweisschilder „Convento de los Ángeles“ und „Puente los Machos“ zweigen auf der Strecke von Pinofranqueado nach Ovejuela nach ca. 9,5 km von der CC-155 auf eine unbefestigte Straße ab. Sie führt auf 9 km, staubigem und steinigem Grund, inmitten atemberaubender Natur an zahlreichen Bienenvölkern vorbei, zum spektakulären Aussichtspunkt „Mirador Chorro de los Ángeles“. Mit einem geländetauglichen Fahrzeug ist der Weg problemlos zu befahren, wobei die Spanier furchtlos auch mit gewöhnlichen Fahrzeugen den Weg passieren. Diese Entscheidung überlassen wir gerne jedem selbst. Für den Abstecher zum Kloster und zur Brücke macht es jedenfalls Sinn, das Fahrzeug an der Straße zum Aussichtspunkt abzustellen und den Rest zu gehen. Bis zur Brücke sind es etwa 10 Minuten Fußweg bergab. Ein Foto, welches die Abzweigung aufzeigt, haben wir beigefügt. Leider gibt es hier keine weitere Beschilderung.

Vom Mirador gelangt man schließlich nach etwa 10 Fahrminuten zur Kopfzone des Wasserfalls, von wo aus sich ein atemberaubender Blick auf die Hurdes mit seiner üppigen Flora und Fauna erschließt. Heidekraut überzieht das Hochland und vom erhabenen Aussichtspunkt lassen sich unter anderem Geier und deren Brutstätten sowie Schwarzstörche beobachten. Der ideale Ort somit auch für alle Vogelkundler. Vom Wasserfall selbst sieht man hingegen nichts. Da die Steine sehr rutschig sind, raten wir davon ab, den Weg außerhalb des Pfades zu wählen.

Das hiesige Tourismusamt schlägt die Route zum Aussichtspunkt alternativ als Wanderung oder per Mountainbike vor. Wir haben bei unserem Aufenthalt eine Gruppe Motorradfahrer angetroffen. Wie immer gibt es viele Möglichkeiten .-)